Es ist mir wichtig, auf den „Welttag der sozialen Gerechtigkeit“ hinzuweisen, der seit 2009 jährlich am 20. Februar begangen wird. Eingeführt wurde er von der UNO um an das Leitbild der sozialen Gerechtigkeit in Gemeinschaften und Nationen zu erinnern.
Auch der Bildungsbereich ist ein wichtiger Indikator der sozialen Gerechtigkeit, mangelnde Bildungschancen in ärmeren Ländern oder hierzulande für Kinder aus ärmeren Familien stehen auf der Tagesordnung.
Österreich gehört zu den Ländern, in denen der Bildungsabschluss sehr stark von der Herkunft bestimmt wird. Durch den Bildungsabschluss werden jedoch Lebenschancen zugeteilt. Diese drücken sich nur zum Teil in einem höheren Einkommen für AkademikerInnen aus, zum Teil aber auch in einer größeren Selbständigkeit und Freude am Berufsleben.
Gerade in diesem Zusammenhang muss darauf hingewiesen werden, dass das Konzept der Ganztagsangebote für viele junge Menschen einen besseren Start ins Leben darstellt, als dies derzeit möglich ist. Die ganztägige schulische und pädagogische Betreuung führt gerade bei denjenigen, die finanziell oder aus sonstigen Gründen eher schwierigen Voraussetzungen ausgesetzt sind, zu vielen neuen Möglichkeiten, die schulische Ausbildung weitaus zu verbessern.
Soziale Gerechtigkeit ist ein Ideal, das von fast allen Menschen angestrebt wird. Doch leider liegt das Ziel noch in weiter Ferne, solange Themen wie Hunger, Armut und unfaire Verteilung der sozialen Mittel nicht gelöst sind.
Laut der UN-Resolution lauten die Grundsätze: Fairness, Demokratie, Partizipation, Transparenz, Rechenschaftspflicht und Einbeziehung aller. Daraus entwickelten sich 17 nachhaltige Entwicklungsziele (Substainable Development Goals), die am 1. Jänner 2016 mit einer Laufzeit von 15 Jahren in Kraft traten. Sie gelten in allen Staaten und nicht nur in den Entwicklungsländern.
Soziale Gerechtigkeit ist die Voraussetzung für ein friedliches Zusammenleben aller Nationen und für die UN eine der wichtigsten globalen Ziele. Der Tag der sozialen Gerechtigkeit wird dafür genutzt, um auf Ungerechtigkeit innerhalb der Gesellschaft aufmerksam zu machen: Benachteiligungen aufgrund von Religion, Geschlecht, Behinderung oder ethnischer Zugehörigkeit dürfen nicht hingenommen werden.
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon zum Welttag der sozialen Gerechtigkeit: „Die Verwerfungen werden sichtbar, wenn wir auf sinkende Löhne für Frauen und junge Menschen oder auf den eingeschränkten Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung oder anständiger Arbeit blicken.“
Soziale Ungerechtigkeiten betreffen nicht nur armutsgefährdete Länder, sondern auch in Österreich sind 18% der Menschen armuts- und ausgrenzungsgefährdet. Vor allem soziale Ungleichheit und Diskriminierung sind Ursachen für Armut, die bekämpft werden sollen. Ein weiteres Kriterium für soziale Ungerechtigkeit ist die Schere zwischen den Reichsten und den Ärmsten.